Bevor der Spargel gestochen werden kann, muss er erstmal auf einem gut vorbereiteten Boden gepflanzt werden.
Die Pflanzung der Spargeljungpflanzen erfolgt mit einer Spezialmaschinen. Mit dieser werden die Spargelwurzeln 15 – 20 cm tief unter der Erdoberfläche abgelegt. Hierbei ist Tempo und Genauigkeit gefragt, denn jede nicht gesetzte Spargelwurzel bedeutet einen geringeren Ertrag. Trotz des Einsatzes der Spargelpflanzmaschine wird die meiste Arbeit per Hand geleistet. Die Arbeiter legen jede einzelne Pflanze in die Halterng vom Pflanzband gelegt. Am Anfang der Maschine befindet sich eine Pflugeinheit mit dieser wird die Pflanztiefe bestimmt und ein Pflanzgraben gezogen. Danach folgt das Pflanzband. Hier gibt es verschiedene Varianten, womit der Pflanzabstand des Spargels in der Reihe bestimmt wird. Danach wird mittels nachlaufender Räder die Pflanzen leicht verschüttet und rückverfestigt/angedrückt. Auf der Maschine befindet sich ein Aufbau mit Ablagefläche für das Pflanzgut und Sitzplätzen für die Mitarbeiter*innen. Dabei bedienen immer ein bis zwei Personen ein Pflanzband. Dazu werden die Pflanzen mit dem „Kopf“ in die Mulde des Pflanzbands gelegt, welche die Pflanze an die richtige Stelle im Pflanzgraben ablegt. Zum Schutz des Personals vor Wind und Wetter hat die Pflanzmaschine noch einen Planenaufbau. Nach Wuchsstärke der Sorte pflanzen wir alle 25cm eine Pflanze, dasss bedeutet vier Stück pro Meter. In unserem Fall wurden so auf die 3 ha insgesamt 60.000 Spargeljungpflanzen der Sorten Ramires und Cyphus gepflanzt.
Das Jahr der Pflanzung heißt das erste Standjahr der Spargelanlage. Im Sommer wird der Spargel gewässert, von Unkraut befreit und gedüngt, im Winter wird das Spargellaub abgeschnitten und entfernt.
Im April des zweiten Standjahres wird die Bleichspargelanlage mit Spezialmaschinen aufgedämmt. In dem Jahr ist eine erste, kurze Ernte möglich. Man sagt eine Tonne pro Hektar. Die weitere Pflege der Anlage erfolgt wie im ersten Jahr.
Ab dem dritten Standjahr der Anlage werden die Dämme nach dem Errichten mit drehbarer schwarz-weißer Folie abgedeckt, manchmal auch in Kombination mit einem Tunnel. Mithilfe der Folie, die von einer Seite schwarz und von der anderen weiß ist, kann die Temperatur des Bodens und damit das Wachstum des Spargels gesteuert werden: Unter der schwarzen Seite der Folie erwärmt sich der Boden schneller und regt so einen früheren Austrieb des Spargels an. Die weiße Seite bewirkt, dass die Bodentemperatur unter der Umgebungstemperatur bleibt und verzögert somit das Wachstum. Auf diese Weise können wir Erntespitzen abbauen und für eine kontinuierliche Ernte sorgen.
Die genannten Arbeitsgänge wiederholen sich alljährlich, bis die Anlage nach sieben bis zehn Jahren im Ertrag deutlich nachlässt. Dann werden die Spargelwurzeln mit einem speziellen Wurzelroder weitestgehend aus dem Boden entfernt.